In Schalke geht's um Kohle

Hier startet die Tour mit Theo Grütter, dem Direktor des Ruhr Museums. Du befindest dich hier vor dem Musiktheater Gelsenkirchen, an der südlichen Grenze des Stadtteils Schalke. Wische nach rechts um direkt mit der Tour zu starten oder drücke auf Play um dir zuerst die Einführung anzuhören.

An diesem heutigen Wahrzeichen der Stadt startet die Tour von Theo Grütter, dem Direktor des Ruhr Museums und Vorstandsmitglied der Stiftung Zollverein. Hier ist er damals, Anfang der 1970-Jahre losgelaufen, um die Heimspiele des FC Schalke 04 in der Kampfbahn Glückauf zu besuchen. Aber nicht nur der Weg zum Stadion wird eine Rolle spielen, Theo Grütter gibt Einblicke, wie Kohle (Geld) und Kohle (schwarz) zusammenhängen, und wie Mitten drin der Fußball steckt - gerade das sieht man hier in Gelsenkirchen besonders gut.

An der Grenzstraße beginnt Schalke so richtig - zwar ist die Stadtteilgrenze mittlerweile etwas weiter südlich vorzufinden, aber wie der Name es schon sagt, lag hier früher die Grenzen zwischen dem Dorf Schalke und dem, was früher die Stadt Gelsenkirchen - der heutige Stadtteil "Altstadt". Theo Grütter hat dazu eine kleine Anekdote für euch parat.

An dieser Stelle stand das Haus, in dem Ernst Kuzorra geboren und aufgewachsen ist. An der Person Kuzorra kristallisieren sich viele der Dinge, die den Stadtteil Schalke besonders machen: der Bergbau als Motor der Wirtschaft, Migration als Stütze der Wirtschaftskraft und Fußball als aufkommendes Phänomen des frühen 20. Jahrhunderts. Ab diesem Punkt der Tour wird uns Ernst Kuzorra weiter begleiten.

An dieser Stelle steht eine Büste als Denkmal für Friedrich Grillo, den Begründer der Schalker Industrie. Theo Grütter ist als Teenager hier viele Male vorbei gelaufen, wahrscheinlich ohne sich bewusst zu sein, welche Auswirkungen die wirtschaftlichen Entscheidungen Grillos auf seine Heimatstadt hatten.

Die Berline Brücke bietet heute noch den Blick auf die Überbleibsel des Bergbaus in Gelsenkirchen - auf Halden und Fördertürme. Unser Guide für diese Tour führt euch das Gelsenkirchener Panorama von vor 100 Jahren vor Augen und blickt gleichzeitig auf den Erfolg und anschließenden Abschwung der Montanindustrie in Gelsenkirchen.

In diesem Ladenlokal betrieb Ernst Kuzorra bis 1975 einen Tabakladen. Schon mit 22 Jahren wurde er neben dem Fußballspielen also "Unternehmer" und verdiente Geld nicht mehr als Angestellter, sondern mit seinem eigenen Geschäft. Übers Geldverdienen spricht auch Theo Grütter hier an dieser Station - und wirft einen kritischen Blick auf die Erzählung des turbokapitalistischen modernen Fußballs.

Wie Theo Grütter mit 14 Jahren auf dem Weg zum Stadion sind wir am Musiktheater gestartet. Ebenso landen wir wie der junge Theo hier an der Kampfbahn Glückauf. Welche Geschichten Theo Grütter hier erlebt hat, erzählt er euch selbst.

Am Bahnhof Schalke-Nord, unterhalb der A42, endet die Tour mit Theo Grütter. Die Autobahn ist ein Symbol für die Veränderungen in der Stadt der letzten 50 Jahre. Aber auch im Fußball hat sich vieles in den letzten 50 Jahren verändert - nur nicht, dass Theo Grütter "Auf Schalke" geht.