Ernst Kuzorra
Die doppelte Beisetzung
Kuzorras Leben und Karriere waren außergewöhnlich. Warum sollte seine Beisetzung da eine Ausnahme sein? Am 6. Januar 1990 fanden sich 1.000 Gäste ein, um dem größten Schalker aller Zeiten die letzte Ehre zu erweisen. Nur ein Gast steckte auf dem Weg nach Schalke im Stau fest: Vereinspräsident Günter Eichberg. Er hatte extra seinen Urlaub auf den Bahamas abgebrochen und die Rückreise angetreten. Auf den letzten Metern steckte er dann aber in einem Verkehrsstau fest. Bei seiner Ankunft saß die Trauergemeinde schon längst bei Kaffee und Kuchen. Also schickte Eichberg kurzerhand Mannschaftsbetreuer Charly Neumann los, um einen neuen Trauerzug zu organisieren. Die wesentlich kleinere zweite Trauergemeinde legte noch einmal den Kranz nieder und nahm Abschied von Kuzorra. Die Presse hielt alles noch einmal in Bild und Ton fest.
Im Laufe der Jahre hat sich diese Geschichte etwas verselbstständigt: Oft wird behauptet, dass es auf Anweisung Eichbergs eine komplette zweite Beisetzung gegeben hätte. Aber in dieser Version vermischen sich Fakt und Fantasie.