Haltestelle "Bergwerk Consolidation"
In unter 60 Sekunden 1.200 Meter in die Tiefe
Wer die Rolltreppen der Haltestelle "Bergwerk Consolidation" betritt, begibt sich auf eine kleine Reise. Über der Rolltreppe hängen Bergmänner in Holzstreben. Sie beobachten genau, wer in die Tiefe fährt. Auch unten auf dem Bahnsteig begrüßen Bergarbeiter mit von Kohle ganz schwarzen Gesichtern die Reisenden. Ähnlich hat es bis vor wenigen Jahren noch wenige hundert Meter weiter ausgesehen, als auf Consolidation 3/4/9 oder auf Consolidation 1/6 die Kumpel noch in Tiefen von bis zu 1.200 Metern fuhren. Die Haltestelle "Bergwerk Consolidation" hält die Erinnerungen an diese Zeit wach. Mit seinen sechs großformatigen Wandszenen macht sie die Arbeitswelt unter Tage in einem Streb greifbar. Die Wände greifen in ihrer Gestaltung außerdem die Strukturen von Kohleflözen auf. Grubenwagen am Ende des Bahnsteigs runden die kleine “Raumfahrt ins Innere der Erde” ab.
Alfred Schmidt (1930-1997) machte es sich 25 Jahre lang zur Aufgabe, die Lebenswelten der Bergleute zu dokumentieren. Über 400 Zeichnungen fertigte er unter Tage an - allen widrigen Bedingungen zum Trotz. Seine Beschreibung des Bergbaus als “Raumfahrt ins Innere der Erde” verdeutlicht sein Bild von der Arbeit unter Tage: Die Bergleute reisten für ihre Arbeit jeden Tag in eine fremde, gefährliche Welt, die direkt unter unseren Füßen lag. Und ähnlich wie in der Raumfahrt war die Arbeit unter diesen extremen Bedingungen nur durch den Einsatz modernster Technik möglich. 1994 stellte Schmidt die Gestaltung der Haltestelle fertig. Manche Fördergerüste wie die von Consolidation 1/6 sind aus dem Stadtbild verschwunden. Andere, wie das von Consolidation 3/4/9, erinnern noch heute an die Bergbauvergangenheit. Aber die Haltestelle "Bergwerk Consolidation" gibt einen Eindruck, wie es in der Tiefe war.